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Der Schaffner pfeift, die Zugtür fällt zu, ein letzter Gruß aus dem Fenster. Wieder einmal muss ich nach einem Besuch bei meiner Familie Abschied nehmen. Szenenwechsel: Neun Jahre habe ich in Hamburg gelebt: Dann packe ich meine Koffer, weil in Münster eine neue Aufgabe auf mich wartet: Abschied ist angesagt.
Solange wir leben, müssen wir immer wieder Menschen und Orte, die wichtig für uns sind, hinter uns lassen: Die Schulzeit hat ein Ende, die Zeit der Ausbildung geht vorbei: Manchmal fällt es leichter "Tschüs!" zu sagen, aber manchmal ist es echt hart. Abschied nehmen kann schwer fallen.
Jesus und seinen Freunden geht es nicht anders. Drei intensive Jahre waren sie zusammen unterwegs. Sie haben erlebt, wie Scharen von Menschen gekommen sind. Sie konnten beobachten, wie Jesus Kranke geheilt und Menschen, die am Rande standen, wieder ins Leben zurückgeholt hat.
Und jetzt spricht Jesus von Abschied. "Ich gehe zum Vater", sagt er und verspricht denen, die an ihn glauben, dass er sie nicht im Stich lässt: Er wird den heiligen Geist, den Tröster, senden. Jesus macht keine leeren Worte. Er klebt auch kein Trostpflästerchen auf. Der Tröster, den er verspricht, den gibt es und er wirkt, damals wie heute.
Natürlich fällt er nicht vom Himmel. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass andere Menschen zum Tröster werden. Sie zeigen mir in entscheidenden Situationen: hey, wir lassen dich nicht allein.
Manchmal reicht ein aufmunterndes Wort oder eine stumme Umarmung. Manchmal kommt der Trost per E-Mail oder Telefon. Immer aber kann ich spüren, dass die Worte und Gesten mir helfen, mit neuem Mut nach vorn zu schauen. Das tut gut.
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Text: Andrea Rösch
Foto: Michael Bönte, Kirche+Leben